In einem Getriebe ist die nominelle Lebensdauer von Wälzlagern oft kritischer als die der Verzahnungen. Vor allem, wenn bei mehrstufigen Getrieben die Wellen nicht in einer Ebene liegen, ist die mechanische Lösung der Verzahnungs- und Lagerreaktionskräfte ein Kampf mit Koordinatensystemen und vielfachen sin- und cos-Funktionen unterschiedlichster Winkel. Damit man diese Gleichungen nicht für jeden Anwendungsfall wieder mühsam neu ableiten muss, gibt es dieses Programm. So nebenbei erhalten Sie hier auch noch die Biegemomentenverläufe in der Welle. Daraus entstand die Abkürzung „Wella“ (Welle mit Lagern).
Ähnlich wie GeoStirn ist dies ein Programm auf der Basis von Microsoft Excel. Es gibt keine Installations-Prozedur, alles was Sie benötigen, ist in einer einzigen Standard-Exceldatei enthalten.
Leistungsumfang
- Berechnung der Zahnkraft in axialer, radialer und Umfangsrichtung nur nach Eingabe von Drehmoment und wenigen Verzahnungsdaten
- Zur Nachrechnung von Radlagern auch Eingabemöglichkeit für Drehmoment-unabhängige Radlasten aus Gewicht und Seitenkraft (z.B. bei Kurvenfahrt)
- Berechnung der resultierenden Lagerreaktionskräfte bei Vorwärts- und Rückwärtslauf des Getriebes
- grafische Darstellung des Biegemomentenverlaufs entlang der Welle in 2 Ebenen
- Lastkollektiv mit bis zu 8 Stufen mit unterschiedlichen Drehmomenten, Drehzahlen, Drehrichtungen und Zeitanteilen
- Berechnung für alle Standard-Lageranordnungen: fest/los, schwimmend, angestellt (X oder O)
- Berechnung der äquivalenten dynamischen Lagerbelastung, selbstverständlich unter Berücksichtigung des definierten Lastkollektivs
- Definition der verwendeten Lager mit nur wenigen Katalog-Kenngrößen
- bei Rillenkugellagern Berücksichtigung der Lagerluftklasse CN, C3 oder C4 (bei Axialbelastung ein nicht vernachlässigbares Detail!)
- Ausgabe der nominellen Lebensdauer in Mio. Umdrehungen, Stunden und/oder Fahrstrecke für eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 10% und für Betriebstemperaturen bis max. 120°C
Was Wella nicht kann:
- Berechnung von reinen Axiallagern (für diese Fälle kann man mit Wella aber die Lagerreaktionskräfte ermitteln)
- Berechnung von Wellen mit zusätzlichen Stützlagern (statisch überbestimmte Lagerungen)
- Überprüfung der zulässigen statischen Lagerbelastung
- Überprüfung von Mindestbelastung und Grenzdrehzahl für die verwendeten Lager
- erweiterte Lebensdauerberechnung nach ISO 281 unter Berücksichtigung von Betriebstemperatur, Schmierung, Verunreinigungen, Eigenspannungen, Montage und Ermüdungsbelastung. Allerdings gilt auch, dass eine so aufwändige Rechnung nur sinnvoll ist, wenn alle genannten Einflüsse bekannt sind. Das dürfte nur auf seltene Anwendungsfälle zutreffen, in denen man hoffentlich mit umfassender fachlicher Unterstützung des Lagerherstellers rechnen kann.