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Beispiel-Grafiken mit GeoStirn®

Alle hier gezeigten Zahnradaus­legungen sollen demon­strieren, welche Band­breite an unter­schied­lichen evolven­tischen Verzah­nungen bis in alle Details berechnet und grafisch dargestellt werden können. Gemein­same Merkmale der Beispiele 1-4 sind: Zähne­zahlen 25/38, Profil­winkel α=20°; Schrägungs­winkel β=13°

1. Standard-Auslegung mit Normwerkzeugen

DIN Werkzeuge III-I Die in der Praxis am meisten verbreitete Werk­zeug­kombi­nation nach DIN3972 ist Fräser­profil III mit Schleif­scheiben­profil I. Die Fräser werden vom Werkzeug­hersteller mit einem norm­gemäßen Kopfradius von 0,2×Modul ver­sehen. Dieser Radius wird lt. Norm auch für die Schleif­scheibe empfohlen. Die Grafik zeigt exakt die fertig geschlif­fende Verzahnung mit vernach­lässig­baren Schleif­kerben (der Bereich der Schleif­kerbe unter­halb der nutz­baren Evol­vente ist jeweils rot darge­stellt). Noch ein Hinweis zum Zahn­kopf des unteren Zahnrads: Hier wurde durch eine Kanten­brech­flanke am Wälz­fräser absicht­lich ein Kopf­kanten­bruch erzeugt.

2. Scharfkantig abgerichtete Schleifscheibe

DIN Werkzeuge mod. Die Praxis sieht (im Gegensatz zu Beispiel 1) meist so aus, dass beim Abrichten der Schleif­scheiben nur Flanken und Kopf­höhe wieder­her­gestellt werden, d.h. ein Ver­runden der Schleif­scheiben­kopf­kanten unter­bleibt. Dies erzeugt eine Schleif­kerbe, die gegen­über der ersten Version die Zahn­fuß­festig­keit um 18% reduziert. Da die scharf­kantige Ecke der Schleif­scheibe hoffent­lich nicht lange scharf­kantig bleibt, gilt als Vorbelegung in Geostirn ein Schleif­scheiben-Kopf­radius von 0,1×Modul, was im Vergleich zu diesem Bild zu einer etwas abgemil­derten Schleif­kerbe führt.

3. Schleifkerben­vermei­dung durch Protu­beranz

Protuberanz Protuberanzfräser erzeugen einen absicht­lichen Unter­schnitt, in dem die Schleif­scheibe auslaufen kann, ohne die ansonsten zwangs­läufige Kerbe zu erzeugen. Im gezeigten Beispiel darf aber nicht das Norm­profil I für die Schleif­scheibe verwendet werden! Die Schleif­scheiben­kopf­höhe muss dringend redu­ziert werden, sonst kratzt die Ecke der Schleif­scheibe eine Kerbe in die vorge­fräste Fuß­rundung, im Bild (rot markiert) erkennbar an der grün einge­blen­deten Schleif­scheibe. Der vom Protu­beranz­fräser erzeugte Unter­schnitt führt zu einer im Fuß­bereich deutlich gekürzten nutz­baren Evol­venten­flanke. Die Profil­über­deckung geht gegen­über der Standard-Ausle­gung von 1,54 zurück auf 1,25! Das von den Flanken über­trag­bare Dreh­moment ist dadurch um 18% reduziert. Fazit: Protu­beranz­fräser haben nicht nur Vor­teile, sondern sind eher etwas für erfah­rene Spezia­listen!

4. Schleifen mit Forms­chleif­scheibe

Formschleifscheibe Im hier gezeigten Beispiel wurden die mit Wälz­fräser vor­ver­zahn­ten Räder (Fräser­kopf mit max. Radius) mit einer Form­schleif­scheibe geschliffen. Gegen­über der Standard­variante ist hier die Zahn­fuß­trag­fähig­keit nach ISO um 20% höher! Die genaue Kontur der Form­schleif­scheibe kann bei Gerad­ver­zah­nungen auf der Plot­seite von Geostirn als DXF-Grafik expor­tiert werden. Auf diese Weise ist die Her­stellung eines metal­lischen Grund­körpers verein­facht. Dieser Grund­körper muss dann CBN-beschichtet werden, und Sie haben eine hoch­präzise Schleif­scheibe, die immer häufiger das Wälz­schleifen mit Schleif­schnecken ersetzt. Die Schleif­brand­gefahr ist gegen­über dem konven­tionellen Schleifen mit Korund­scheiben deutlich reduziert.

5. Geräuschoptimierte Hochverzahnung

Hochverzahnung Ein „Trick“ für besonders leise laufende Verzahnungen z.B. in PKW-Getrieben sind soge­nannte Hoch­ver­zah­nungen. Ein Beispiel zeigt dieses Bild mit Profil­winkel αn=15°, Schrä­gungs­winkel β=13°, Profil­über­deckung εα=2 und Sprung­über­deckung εβ=1. Bei gleicher Trag­fähig­keit ist der Anre­gungs­pegel dieser Verzah­nung um 5,5 dB redu­ziert im Vergleich zu einer sonst gleichen Schräg­ver­zahnung mit Standard-Werk­zeug­profilen (Fräser III / Schleif­scheibe I).

6. Ritzel mit Unterschnitt

Unterschnitt Im Verzahnungsplot kann durch Ein­blenden des Fräser­profils anschau­lich die Ent­stehung eines Unter­schnitts dar­ge­stellt werden. Selbst­ver­ständ­lich wird auch im Berech­nungs-Daten­blatt "GEO" deutlich auf diesen Unter­schnitt hinge­wiesen. Im Bild wird das Wälz­fräsen eines Ritzels mit 14 Zähnen und Profil­verschiebung x=0 gezeigt.

7. Geschliffenes, schrägverzahntes Hohlrad

Innenverzahnung Die hier dargestellte Paarung eines Planeten­rads (z=18) mit einer geschlif­fenen Hohl­radverzahnung (z=65) ist für Geostirn ebenfalls kein Problem. Gehärtete Hohl­räder stellen bei großen Planeten­getrieben z.B. für Wind­energie­anlagen inzwischen den Stand der Technik dar: gefräst und geschliffen mit Form­werk­zeugen. Die durch Form­fräser und/oder Form­schliff sich ergebende exakte Geometrie im Zahn­fuß­bereich kann im GeoStirn-Plot beurteilt werden und wird auch bei der Festig­keits­berech­nung berück­sichtigt.

3D-Verzahnung Über die Möglichkeit, Verzah­nungen als DXF-Datei zu expor­tieren, kann man diese Zahn­räder dann auch in belie­bigen CAD-Pro­grammen darstellen. Für die ingenieur­mäßige Verzah­nungs­aus­legung ist der GeoStirn-Plot aber deutlich aussage­kräftiger! Dieses 3D-Bild zeigt dieselbe schräg­verzahnte Innen­rad­paarung wie der darüber abge­bildete Plot im Stirn­schnitt. Sinn­voll und not­wendig ist eine solche exakte 3D-Dar­stellung z.B. als Ausgangs­geometrie für FE-Rech­nungen, oder man setzt solche Bilder für Marketing­zwecke ein, weil sie beein­druckend aussehen.

8. Evolventisches Zahnrad mit 3 Zähnen

Innenverzahnung Fast ein „normales“ Zahnrad: Zähnezahl z=3, Schrä­gungs­winkel β=72°, herge­stellt mit normalen Wälz­werk­zeugen (Eingriffs­winkel αn=15°).
Das linke Bild zeigt direkt das Ergebnis nach dem DXF-Export des Verzah­nungs-Stirn­schnitts (nach­träglich nur noch einge­färbt). Mit einem belie­bigen 3D-CAD-Programm entsteht daraus die dargestellte 3-gängige Schnecken­verzahnung. Tipp: Man erzeugt dafür am Teil­kreis­durch­messer als Leit­kurve eine Helix (Schrauben­linie) mit der Steigung p=z·mn·π/sinβ.

9. Zahnwellenverbindung DIN 5480

DIN 5480 Die geometrische Dar­stel­lung von Zahn­wellen­ver­bin­dungen ist für Geostirn kein Problem. Es handelt sich hierbei um (fast) ganz normale evol­ven­tische Gerad­ver­zah­nungen. Nur der Aufbau des Toleranz­systems ist abwei­chend definiert. Die in GeoStirn ausge­gebenen Prüf­maße Zahn­weite und Zwei­kugel­maß berück­sich­tigen diese Beson­der­heiten. (Hinweis: In der aktuellen Norm­fassung heißen die Zahn­wellen­verbin­dungen jetzt „Pass­ver­zah­nungen“.)


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