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Anleitung für Excel-Programm GeoStirn®

→ Installation
→ Deinstallation
→ Die 4 GeoStirn-Tabellen
→ Tabellenblatt GEO
→ Tabellenblatt Plot
→ Tabellenblatt TZ
→ Tabellenblatt Anm
→ Anpassung an Ihre Standards
→ Planetengetriebe
→ Passverzahnungen DIN 5480
→ Spezialitäten


Installation

Das Programm besteht nur aus der einzigen gewöhn­lichen Excel-Datei und erfordert keine zusätzlich notwendigen Add-Ins. Unter Beibe­haltung der Namens­erweiterung *.xlsb können Sie diese Datei beliebig umbe­nennen und in jedem Verzeichnis mit Schreib­zugriff speichern. Eine besondere Instal­lations­prozedur ist nicht erforderlich. Die einzige Voraus­setzung ist MicroSoft-Excel (ab Version 12, Office 2007) unter MS-Windows.

Wichtig: GeoStirn arbeitet insbesondere für die Grafik intensiv mit VBA-Makros. Zur Arbeit mit dem Programm müssen Sie daher die Ausführung von Makros zulassen (nach Programm­aufruf Warn­hinweis ober­halb der Tabelle). Um diese ständig sich wieder­holende Sicher­heits­abfrage zu vermeiden, empfehlen wir, GeoStirn im Bereich Ihrer „Eigenen Dokumente“ zu speichern und diesen Bereich als sicher zu definieren. In Office365 geht das z.B. wie folgt: Datei > Optionen > Trust Center > Einstellungen für das Trust Center > Vertrauens­würdige Speicher­orte > Neuen Speicherort hinzufügen > [jetzt Ihren indivi­duellen Pfad ergänzen]. Die Ausführung von Makros generell zuzulassen, ist dagegen keine so gute Idee. Es gibt im Internet zu viele böse Buben, die damit ihre Trojaner verbreiten wollen!

Damit in den Kopfzeilen auf jeder Seite Ihr Firmenname steht, ändern Sie den Standardeintrag in Zelle A2 des Arbeitsblattes "TZ".


Deinstallation

Da das Programm GeoStirn kein Setup und keine Instal­lations­prozedur benötigt, gibt es auch keine besondere Prozedur zur Deinstal­lation. Es genügt, die GeoStirn-Excel­dateien von der Fest­platte zu löschen.


Die 4 GeoStirn-Tabellen

Das Excel-Programm GeoStirn besteht aus folgenden vier Tabellen.

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Tabellenblatt GEO

Das Excel-Tabellenblatt GEO enthält die Verzah­nungs­daten von vier vonein­ander unab­hängigen verschie­denen Zahn­rad­paaren in den neben­einander stehenden Spalten B-C-D-E. Das könnten entweder Varianten einer Verzahnung sein oder auch verschiedene zu einem Projekt gehörende Zahn­rad­paarungen. Im Vergleich zu anderen Zahn­rad­programmen stehen hier die Daten von Ritzel und Rad also nicht neben- sondern unter­einander. Von oben nach unten ist die Tabelle in fünf Druck­seiten eingeteilt, die mit der Tasten­kombi­nation Strg-1,2,3,4,5 direkt ange­sprungen werden können:

Zellen, in denen keine Eingabe vorgesehen ist, sind gegen Über­schreiben geschützt. Alle Eingabe­zellen sind auf hell­grünem Grund zusätzlich farblich hervor­gehoben.

Eine andere Bedeutung hat es, wenn eine Zelle rot darge­stellt wird. Dies trifft zu auf Eingabe­zellen und auf Zellen, in denen geschützte Berech­nungs­ergeb­nisse angezeigt werden.

Das Tabellenblatt GEO enthält auch gleich­zeitig alle not­wendigen Dokumen­tationen und Gebrauchs­hinweise. Erläuterungen finden Sie entweder als Kommentar in den zahl­reichen, mit einer roten Ecke gekenn­zeich­neten Feldern oder als erläu­ternden Text rechts neben den Berechnungs­spalten. Achten Sie bei der Daten­eingabe auf die beschriebene Farb­dar­stellung und kontrol­lieren Sie bei jeder neuen Berechnung, ob wirklich alle blauen Eingabe­felder sinnvoll ausgefüllt sind. Die Felder mit lila Text enthalten Formeln mit einer programm­internen und oft vom Kontext abhängigen Vorbelegung, die in vielen Fällen wohl zutrifft. Das Programm führt auch intensive Plausi­bilitäts­kontrollen Ihrer Eingabe­daten durch. Mit GeoStirn erhalten Sie also gleich­zeitig ein Experten­system mit eingebauten Regeln für gut ausge­glichene Verzahnungen. Wenn Sie den vorbe­legten berech­neten Wert mit einem festen Zahlen­wert über­schreiben, ist die ursprüngliche Formel nicht mehr wirksam und dieses Feld wird dann blau. Felder, in denen eine Daten­eingabe nicht vorgesehen ist, sind schreib­geschützt.

Falls Sie mit Ihrer Verzahnungs­auslegung einem sinn­vollen Grenzwert gefährlich nahe kommen, wird der entsprechende Zahlen­wert rot dargestellt. Die Erläuterung zu dieser Warnung finden Sie als Kommentar in den zuge­ordneten Zellen mit roter Ecke (meist in Spalte A). Die Berechnung führt bei einer solchen Warnung aber trotzdem noch zu richtigen Ergebnissen. Sollten Grenz­werte unzulässig über­schritten werden, wird durch den Zahlen­wert auf rotem Zell­hinter­grund ein Fehler angezeigt, der zumindest zu unge­wöhnlichen Auslegungen führt. Solche Fehler bitte nicht ignorieren, sondern die Eingaben korrigieren (es sei denn, Sie wollen diese Grenzen bewusst über­schreiten)! Bei Verzahnungen mit ausgewie­senen Fehlern ist eine grafische Darstellung nicht in allen Fällen möglich. Schwere Eingabe­fehler ergeben mit zahl­reichen und unüber­sehbaren Folge­fehlern ein offen­sichtlich sinn­loses Ergebnis. Spielen Sie zur Eingewöhnung ein bisschen mit dem Programm herum! Geben Sie Verzahnungs­daten aus Ihnen bekannten Anwendungen ein, und Sie werden sehr schnell und erfolg­reich damit zurecht­kommen.

Lassen Sie sich zunächst nicht von den vielen Details verwirren, die das Programm ausweist, um auch für Verzahnungs­spezialisten alle Daten zur Verfügung zu stellen. Die für Standard­fälle notwendigen Geometrie­daten stehen am Anfang der recht langen Tabelle (Seite 1, Strg-1), wichtige Eingabe­größen zur Trag­fähig­keit stehen am Anfang der Seite 4 (Strg-4). Die wichtigsten Ergebnisse sind auf den Seiten 1 und 2 zusammen­gefasst, die Sie mit Strg-p direkt ausdrucken können. Die Angaben auf Seite 3 des Ausdrucks enthalten genaue Werkzeug­abmessungen und Details für Spezia­listen und dienen für viele Standard-Ausle­gungen eher zur Information.

Wichtig: Starten Sie eine neue Auslegung immer, indem Sie eine „saubere“, schreib­geschützt abgelegte GeoStirn-Version öffnen! In Arbeits­kopien dieses Programms könnten möglicher­weise hinter­legte (lila) Formeln mit konstanten (blauen) Zahlen­werten über­schrieben sein und eine sinn­volle Auslegung unnötig erschweren. Mit dem Befehl „Speichern unter…“ können Sie dann Ihre Berechnungs­datei unter einem beliebigen Datei­namen z.B. in ihrem Projekt­verzeichnis speichern.

Hinweis zur Definition von Werkstoffen: Auf Seite 4 (mit Strg-4) in den Zellen K201:N202 wird lediglich eine Kennziffer für den Werk­stoff der Verzah­nungen erwartet. Diese Kenn­ziffern beziehen sich auf die Werk­stoff­nummern auf Seite 168 des Buches „Niemann/Winter: Maschinen­elemente II“. Die kleine Werk­stoff­tabelle rechts daneben enthält die dazu­gehörigen Festig­keits­werte. Diese Tabelle können Sie gerne mit eigenen Werk­stoffen erweitern. Als Standard­vorgabe ist für Außen­ver­zahnungen 20MnCr5 (einsatz­gehärtet), für Innen­ver­zahnungen 42CrMo4 (rand­schicht­gehärtet inkl. Fuß) vorgesehen. Bitte beachten: Der Trag­fähig­keits­teil in GeoStirn ist auf gehärtete Stähle abgestimmt. Aber auch Kunst­stoffe ergeben norm­konforme Berechnungs­ergebnisse, da gemäß VDI 2736 viele Einfluss­größen vernach­lässigbar sind (Grund: geringe Steifig­keit und gute Einlauf­eigen­schaften). Für alle anderen Werk­stoffe ist die Festig­keits­rechnung nur eine gute Näherung. Eine genauere Rechnung sollten Sie mit dem Programm →AZP durchführen, das hier keine Ein­schrän­kungen hat.

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Tabellenblatt Plot

Das Tabellenblatt „Plot“ dient zur grafischen Darstellung des Wälz­kontakts im Stirn­schnitt. Die Bedienung ist weit­gehend selbst­erklärend. Es gibt nur ganz wenige Eingabe­daten, die sinn­voll vorbelegt sind und normaler­weise ignoriert werden können. Standard­mäßig wird der Verzahnungs­kontakt im Wälz­punkt dargestellt. Mit den Schalt­flächen links neben der Grafik können auch die Stellungen für den äußeren Einzel­eingriffs­punkt = ÄEP gezeigt werden oder die Grafik kann an Zahn­mitte oder Zahn­lücke zentriert werden. Das maßstabs­getreu darge­stellte mittlere Flanken­spiel basiert nur auf der vorge­gebenen Passung, d.h. Temperatur­ein­flüsse oder spiel­mindernde Fertigungs­abweichungen sind hier nicht erkennbar. Der Maßstab der Zahnrad­grafik wird automa­tisch gewählt, Sie können den Ver­größerungs­faktor in Zelle B27 aber auch jederzeit fest einstellen. Der Zeichnungs­maß­stab, der rechts ober­halb des Plot­fensters angezeigt wird, ist das Produkt aus dem einge­stellten Vergrößerungs­faktor und der aus Zelle A45 übernom­menen Zoom-Einstellung des Excel-Fensters. Diese sollten Sie NICHT in der Excel-Fuß­leiste verstellen. Mit der Eintragung 0 (null) für den „Screen-Zoom“ wird das Arbeits­blatt Plot abhängig von der Bild­schirm­größe skaliert. Dieser Screen-Zoom hat keinen Einfluss auf die Drucker­ausgabe (mit der Schalt­fläche „Drucken“). Für genauere Unter­suchungen z.B. im Zahnfuß­bereich gibt es schließlich noch die Möglich­keit, mit den Zoom-Tasten rechts neben der Grafik einen Bild­aus­schnitt zu vergrößern und zu verschieben.

GeoFlott Das in neben­stehendem Aus­schnitt gezeigte Ein­gabe­feld in Zelle O2 definiert die Be­rech­nungs­variable „GeoFlott“, die besonders flotte Geo­metrie­varia­tionen er­laubt. Um z.B. den Einfluss unter­schied­licher Profil­ver­schie­bungs­faktoren auf die Zahn­form sehen zu können, müssen Sie nicht ständig zwischen den Tabellen GEO und Plot hin- und her­schalten. Setzen Sie ein­fach das grüne Eingabefeld Plot!O2 auf einen sinn­vollen Zahlenwert für die zu unter­suchende Eingabe­größe. Dann tippen Sie in die ent­sprechende Ein­gabe­zelle in der Tabelle GEO die Formel „=GeoFlott“ ein. Anschließend genügt es, wieder zurück in der Tabelle Plot, den Wert in Zelle O2 zu ändern, und Sie sehen unmittel­bar die Auswirkung auf die Zahn­geometrie. Mit einem Klick auf „Reset“ oder einem Wechsel der Plot­dar­stellung auf eine der vier möglichen Verzahnungs­spalten wird die Zelle GeoFlott wieder deaktiviert. In der Tabelle GEO wird anstelle der Formel „=GeoFlott“ der zuletzt gültige Zahlen­wert eingesetzt.

Die Schaltflächen für „Fußsehne“, „Fräser 1/2“ und „Schleifsch. 1/2“ ebenfalls rechts neben der Grafik blenden zusätzlich folgende Details in den Plot ein:

Auch mit diesen eingeblendeten Details ist ein Drehen der Zahn­räder möglich. Sie können hier also zusehen, wie z.B. die Schleif­scheibe beim abwäl­zenden Herstell­prozess die Schleif­kerbe erzeugt. Ein Ausdruck der Excel-Grafik erfolgt nach Klick auf die Schalt­fläche „Drucken“. Bitte verwenden Sie NICHT die in Excel vorgesehene Druck­funktion. Leider wird der Maßstab des Ausdrucks durch Excel verfälscht. Deshalb ist die Möglich­keit einer indivi­duellen Drucker­kali­brierung vorgesehen (siehe Hinweis bei Zelle Plot!A53).

DXF-Export Eine Möglich­keit zur Aus­gabe der Ver­zah­nungs­grafik im exakten Maß­stab 1:1 besteht mit der Schalt­fläche „DXF-Datei“ im Tabel­len­blatt Plot. Die erzeugte Datei GeoCad.dxf im Format Autocad®/DXF sollte von allen CAD-Program­men direkt als 2D-Skizze ein­ge­lesen werden kön­nen. (Wie man aus diesem Stirn­schnitt eine 3D-Schräg­ver­zah­nung gene­riert, ist im →Bei­spiel 8 be­schrie­ben.) Sie haben hier auch die Mög­lich­keit, die Genauig­keit der expor­tierten Grafik beliebig vor­zu­geben. In Abhän­gig­keit von der Stütz­punkte­zahl ent­lang der Evol­vente wird die Abwei­chung der Grafik von der Ideal­geometrie ange­zeigt. Diese Genauig­keit bezieht sich auf die maximale Abweichung bei linearer Verbindung der exakten Stütz­punkte. Die Grund­kreise mit der Eingriffs­linie und die beiden Zahn­räder werden auf jeweils eigenen Layern abge­legt. Für weitere Betrach­tungen nicht benö­tigte Details können daher leicht ausge­blendet oder gelöscht werden. Obwohl es diese bequeme CAD-Schnitt­stelle gibt, raten wir davon ab, für normale CAD-Kon­struk­tionen oder Fertigungs­zeichnungen diese äußerst rea­listische Darstellung aller einzelnen Zähne zu über­nehmen. Das Daten­volumen ist nicht zu unter­schätzen, was man schon am Umfang der dxf-Datei erahnen kann. Wie man in dem Menü für den DXF-Export erkennen kann, gibt es auch die Möglich­keit, die genaue Geometrie von Form­werk­zeugen (falls zutreffend) in eine DXF-Datei zu expor­tieren. Sie können für die Kontur des Grund­körpers auch eine Beschich­tungs­dicke als Offset eingeben. Es ist nun ein einfacher Schritt, direkt diese Kontur für einen Form­fräser oder auch für eine CBN-beschich­tete Schleif­scheibe zu verwenden. (Schräg­ver­zahnungen sind für dieses Feature leider noch nicht vorge­sehen.)

Bei Bedarf können die Koordinaten der Evol­venten­stütz­punkte zur eigenen Weiter­ver­arbeitung über die Zwischen­ablage (Strg-c) heraus­kopiert werden. Dazu drehen Sie den Plot in die gewünschte Position und wählen anschließend die einge­rahmten Zahlen­werte ab Zelle AA3 dieser Tabelle aus. Unabhängig von der Skalierung der darge­stellten Grafik sind diese Koordinaten stets exakt. Der Ursprung des Koordi­naten­systems liegt im Wälzpunkt C.

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Tabellenblatt TZ

Das Tabellenblatt „TZ“ enthält eine Zusammen­fassung der Daten, die für die Erstellung von Ferti­gungs­zeich­nungen und für Ferti­gung und Qualitäts­kontrolle erforderlich sind. Da sich der Fertigungs­betrieb üblicher­weise nicht für die tech­nischen Details der Auslegung interes­siert, kann diese Zusammen­fassung recht kompakt ausfallen. Im Tabellen­blatt „GEO“ liegen bereits alle Daten vor, daher sind hier keine weiteren Eingaben mehr möglich. Alle Prüf­maße für die gefräste Vorver­zahnung sind lediglich eine Hilfe­stellung für die Eigen­fertigung und bei Fremd­fertigung möglicher­weise nicht relevant (was zählt, ist die Fertig­verzahnung). Bitte ein Detail, das leicht übersehen wird, unbedingt kontrol­lieren: Die Schrägungs­richtung rechts/links von Rad1 ist in der Tabelle „GEO“ durch das Vorzeichen des Schrä­gungs­winkels β definiert. Nicht benötigte Verzahnungs­spalten können mit den Kontroll­kästchen für Verzahnung 1…4 jeder­zeit aus- oder einge­blendet werden.

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Tabellenblatt Anm

Im Tabellenblatt „Anm“ haben Sie die Möglich­keit, frei formu­lierte Anmerkungen und Kommentare zu den Verzah­nungs­aus­legungen zu speichern. Anstelle der Spalten­über­schriften "Verzahnung 1…4" können auch besser beschreibende Bezeichnungen einge­tragen werden. Diese Bezeichnungen werden anschließend in den Plot­titel und in die →AZP-Übergabe­datei über­nommen.

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Anpassung an Ihre Standards

Für den Start mit dem Programm brauchen Sie hier gar nicht tätig zu werden. Alle Eingaben sind für normale Industrie­getriebe sinnv­oll vorbelegt.

In vielen Firmen existieren Standards, z.B. hinsichtlich Verzah­nungs­qualität, Flanken­spiel­passung oder Werk­stoff. Wir empfehlen, die herunter­geladene Original­datei an diesen Standard­fall Ihrer Firma anzu­passen, abzu­speichern und für weitere Auslegungen dann diese Datei zu starten. Dazu wie vorgesehen immer nur schreib­geschützt öffnen und dann "Speichern unter …" Nur in wenigen Fällen können Sie auch Eingaben außer­halb der 4 Verzahnungs­spalten machen. Meist handelt es sich hier um Grund­einstellungen, die sehr selten geändert werden müssen. Diese Daten sollten Sie daher über­prüfen und an Ihre Bedürf­nisse anpassen, die meist durch die üblichen Standards in Ihrer Firma definiert sind. Wichtige Eingabe­zellen, die Sie auf jeden Fall kontrol­lieren sollten, sind nach­folgend zusammen­gefasst. Bitte erstellen Sie ein Protokoll dieser Anpas­sungen, um künftige Programm­versionen dann schnell an Ihren Standard anpassen zu können.

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Planetengetriebe

Ein Klick auf die Schaltfläche „Planeten­getriebe“ macht aus dem normalen GeoStirn für allge­meine Stirn­rad­paarungen eine Spezial­version zur Auslegung und Nach­rechnung von sogenannten Planeten-Umlauf­getrieben mit fest­stehendem Hohlrad. Bei diesem Schritt werden bereits eingegebene Daten möglicher­weise über­schrieben. Starten Sie daher bitte mit einer „sauberen“ GeoStirn-Datei. Alles was hier über GeoStirn steht, gilt unverändert weiter. Jetzt werden aber zusätzlich noch einige Besonder­heiten solcher Planeten­getriebe berück­sichtigt. Jeweils die beiden Spalten B/C und D/E sind als ein Planeten­getriebe mit den Paarungen Sonne/Planet und Planet/Hohlrad aufzufassen. Dies wird auch durch die senk­rechten Trenn­striche angedeutet. Da die Daten des Planeten­rads in beiden Spalten einmal als Rad2 und einmal als Rad1 identisch sein müssen, dürfen sie nur einmal als Rad2 der Paarung Sonne/Planet eingegeben werden. Die Übertragung auf die Paarung Planet/Hohlrad erfolgt programmintern. Die Daten in den hellblau hinterlegten Zellen DÜRFEN daher nicht über­schrieben werden! Für den Anfang genügt es, die wichtigen Zähne­zahlen von Sonne und Hohl­rad einzutragen, eine Vorbe­legungs­formel ergibt stets eine sinnvolle Planeten­rad­zähnezahl.

Planetengetriebe: Montagebedingung

Planetengetriebe In Zeile 4 (Tabel­len­blatt GEO) wird an­ge­zeigt, welche Pla­neten­an­zahl die Zäh­ne­zahl­bedin­gung für die Mon­tier­bar­keit erfüllt (bei gleich­mä­ßiger Win­kel­tei­lung). Im hier ge­zeig­ten Bei­spiel sind 3 oder 6 Pla­neten mög­lich. In der Zelle rechts daneben steht die aktuelle Aus­wahl, hier also 3 Pla­neten. Eine wei­tere Bedin­gung, die für die Mon­tage erfüllt sein muss, ist die Kol­li­sions­frei­heit der Pla­neten­kopf­kreise. Der tat­säch­liche Kopf­kreis­ab­stand steht nicht weit daneben in den Zellen K3 und M3. Bei Kol­li­sionen wird unüber­sehbar ein Fehler ange­zeigt, gewarnt wird bereits bei einem Kopf­kreis­ab­stand unter 0,25×Modul. Anmerkung zur roten Zähne­zahl 18 bei diesem Planeten­getriebe-Bei­spiel mit Gesamt­über­setzung i=7: Dies ist ein Hinweis auf ein ungünstiges Zähne­zahl­verhältnis z2/z1: Schon nach jeweils 2 Radum­drehungen treffen hier immer die selben Zahn­flanken auf­einander!

Planetengetriebe: Verzahnungsspiel

Bitte beachten Sie die besondere Bedeutung der getrennten Temperatur­ein­gaben für Sonne, Planet, Hohlrad und Steg (durch rote Ecken ange­deutete Zell­kommentare in den Zeilen 112-113). Beim Temperatur­ein­fluss auf das Flanken­spiel ist berück­sichtigt, dass eine Erwärmung des Hohl­rads das Spiel vergrößert. Eine Erwärmung des Planeten­trägers vergrößert das Spiel zur Sonne und verringert das Spiel zum Hohlrad. Anstelle des hier nicht anwend­baren Geräusch-Anregungs­pegels wird in Zeile 124 das min./max. Verdreh­spiel an der Abtriebs­welle angegeben. Für viele Anwendungen solcher Getriebe in der Auto­mati­sierung oder Robotik ist das eine entschei­dende Größe. Auch dieses Verdreh­spiel enthält alle Einflüsse aus Tempe­raturen und Toleranzen.

Planetengetriebe: Drehmoment und Drehzahl

Bei Planeten-Umlauf­getrieben erfolgt nicht nur eine Leistungs­auf­teilung auf mehrere Eingriffe, sondern auch eine Aufteilung in Wälz- und Kupplungs­leistung. Für die Festig­keits­rechnung müssen daher die relative Drehzahl und die Wälz­leistung je Planeten­eingriff zugrunde gelegt werden. Dieser Umstand wird selbstverständlich in GeoStirn und auch bei der Datenübergabe in →AZP berücksichtigt, genauso wie die wahr­scheinlich ungleiche Leistungs­aufteilung auf mehrere Planeten mit dem Faktor Kγ. Dieser Last­auf­teilungs­faktor wird nach der aktuellen Norm IEC 61400-4 für Planeten­getriebe in Wind­energie­anlagen oder alternativ nach Niemann/Winter ermittelt. In den Zeilen 201-202 müssen für die Sonne das gesamte Antriebs­moment und die Antriebs­drehzahl eingetragen werden. In der Spalte rechts daneben stehen dann unmittelbar das gesamte Abtriebs­moment und die Abtriebs­drehzahl am umlaufenden Planeten­träger. Als weitere Besonderheit wird bei der Berechnung der Zahnfuß-Sicher­heit für das Planetenrad automatisch Wechsel­last angenommen.

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Passverzahnungen DIN 5480

Für selbst ausgelegte Zahnwellen­verbindungen orientieren Sie sich am besten am Beispiel in der Verzahnungs­spalte 4. Die Umschaltung in den Modus „Zahnwelle“ findet statt, wenn als Zähne­zahl z2 der negative Wert von z1 eingetragen wird. Der Achs­abstand wird dann automatisch auf null gesetzt. Nicht sinnvolle Rechen­ergebnisse (wie z.B. Über­deckungen) werden nicht ausgegeben. Prinzipiell können solche Verbindungen mit beliebigen Eingriffs­winkeln ausgeführt werden. In DIN 5480 ist der Normal-Eingriffs­winkel auf α=30° festgelegt. Bei Eintragung von 30° werden auch Werk­zeuge und Prüf­maße (Zahn­weiten und Zwei­kugel­maße) an die Besonder­heiten dieser Norm angepasst. Anstelle der Eingriffs­strecke in Zeile 23 wird der Bezugs­durch­messer (= ca. Kopfkreis der Welle) ausgegeben.

Nach Entscheidung für ein bestimmtes Profil der DIN 5480 müssen folgende Daten eingegeben werden: Modul m, Zähnezahlen z1, z2 (=−z1), Zahn­breiten, Eingriffs­winkel 30, Schrägungs­winkel 0 sowie der Profil­verschiebungs­faktor x1 der Wellen­verzahnung. Diese Profil­ver­schiebung muss der DIN 5480-2 entnommen werden.
ACHTUNG: Die Norm enthält die Profil­verschie­bung x in mm, das Programm erwartet die Eingabe des auf den Modul bezogenen Profil­verschiebungs­faktors. Daher muss der Tabellen­wert der Norm für die Eingabe durch den Modul dividiert werden!

Weitere erforderliche Eingaben je nach Verwen­dungs­zweck und indivi­dueller Erfahrung:
• Zeilen 74-75 Qualität (5-12) und Abmaßreihe (a … v) der Welle,
• Zeilen 79-80 Qualität (5-12) und Abmaßreihe (F,G,H,J,K,M) der Nabe

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Spezialitäten

GeoStirn ermöglicht auch Auslegungen und Berechnungen, die etwas abseits des Standards liegen. Dies erfordert Erfahrung und Sachverstand und ist daher eher etwas für Verzahnungs­spezia­listen!

Kopfkreisdurchmesser

Üblicherweise errechnet sich der Kopf­kreis­durch­messer aus der max. Kopfhöhe (1+x)×Modul. Das Mindest­kopf­spiel wird dadurch nicht immer ausgenutzt. Diesen Standard kann man mit dem Schalter in Zeile 31 umgehen. Durch eine Kopf­höhen­änderung wird das Mindest­kopf­spiel dann immer erreicht. Hinweis: eine Kopf­kürzung (d.h. ein manuell eingegebener kleinerer Kopf­kreis­durch­messer) ist immer möglich, solange die Profil­über­deckung nicht zu klein wird. Ein zu großer Kopfkreis kann dagegen zu Fertigungs- und Eingriffs­problemen oder auch zu schlechterem Gesamt­wirkungs­grad führen. Ein kritischer Blick auf den Verzahnungs­plot kann hier Klarheit verschaffen.

Flankenspiel-Spielereien

Um das resultierende Flankenspiel genauer untersuchen zu können, mag es sinnvoll sein, die verschiedenen Einflüsse ausschalten zu können. Die min./max. Flanken­spiele ergeben sich aus der Getriebe­passung bzw. aus den Zahn­dicken­abmaßen und den dazu­gehörigen Toleranzen, aus der Verzahnungs­qualität bzw. den wahr­scheinlichen Verzah­nungs­abwei­chungen, aus einer möglichen Achs­schränkung (Schief­stellung) und aus den min./max. Temperaturen von Zahnrädern und Gehäuse. Sie haben hier also zahl­reiche Möglich­keiten, das Spiel zu beeinflussen:

Optimierung der Profilverschiebung

GeoStirn bietet mehrere Mög­lich­keiten, mit der Auf­tei­lung der Profil­ver­schie­bung bestimmte Opti­mie­rungen durch­zu­führen. Dazu dient die Tasten­komb­ina­tion Strg-G im Tabel­len­blatt GEO. Pro­gramm­intern wird damit eine Excel-Ziel­wert­suche gestartet. Abhängig von der Posi­tion der akti­ven Zelle wird für die jewei­lige Ver­zah­nung eine der fol­gen­den Aktionen aus­ge­führt:


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